Nach drei schwachen Jahren zeigt sich der Markt für Sozial- und Pflegeimmobilien in Deutschland wieder in Bewegung. Laut dem Branchen-Monitor 2025 des Spezialmaklers Terranus lag das Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr zwischen 875 und 943 Millionen Euro – ein Anstieg von bis zu 130 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hauptgrund sind großvolumige Verkäufe, die den Markt wieder anziehen lassen.
„Die Schockstarre ist vorbei, aber eine substanzielle Marktbelebung sehen wir noch nicht“, erklärt Terranus-Geschäftsführer Markus Bienentreu. Dennoch eröffnet der vorsichtige Aufschwung Chancen: Investoren können Portfolios neu ausrichten, unrentable Objekte abstoßen und gezielt Zukäufe tätigen. Besonders attraktiv sind Einzelobjekte zu moderaten Preisen, während ESG-Kriterien und Energieeffizienz zunehmend den Wert und die Nachfrage bestimmen.
Auch Betreiber profitieren laut Mitgeschäftsführerin Anja Sakwe Nakonji von einer gewissen Entspannung: sinkende Energiepreise, weniger Insolvenzen und ein stabileres Umfeld, wenngleich der Druck auf das Management bleibt. Nachhaltige Expansion erfordere eine präzise Integration neuer Einrichtungen und konsequentes Qualitätsmanagement.
Im Interview fordert Drees-&-Sommer-CEO Steffen Szeidl eine Innovationswende im Bauwesen. Modulare Konzepte, digitale Planung und der Gebäudetyp E könnten Sozialimmobilien künftig schneller, kostengünstiger und nachhaltiger machen. Der Terranus-Monitor versteht sich als Leitfaden für Investoren, die in einem von Zinsen, Demografie und ESG geprägten Markt langfristig gesundes Wachstum anstreben.