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Wie die Dresdner der Hitze trotzen

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Über 30 Grad, kaum Wind, trockene Wärme – der Sommer ist in der Stadt zurück. Nicht jeder kann das auch genießen.

Es war zwar nicht der bisher heißeste Tag des Jahres. Trotzdem haben die Dresdner bei Temperaturen um die 31 Grad ordentlich geschwitzt. Was das Wochenende bereits angekündigt hat, wurde zum Start in die Woche noch einmal getoppt. Wer konnte, hat sich Erfrischung in einem der Freibäder oder beim Planschen an den städtischen Springbrunnen gesucht. Wer arbeiten musste, hat die Hitze ausgehalten und sich auf den Feierabend gefreut. Auch an diesem Dienstag wird es noch einmal heiß, die Regenwahrscheinlichkeit am Abend ist gering.

Zustrom in Dresdens Freibäder schon vor den Schulferien

Obwohl noch keine Ferien sind, werden die Freibäder in dieser Woche schon voller werden. In der Woche vor den Ferien kommen erfahrungsgemäß viele Schulklassen, sagt Dörte Gregor, Sprecherin der Dresdner Bäder GmbH. Generell haben die elf Freibäder der Stadt bis 19 Uhr geöffnet. Das ist aber ein Richtwert. „Wir handhaben das aber auch so, dass je nach Nachfrage und Ansturm länger geöffnet ist, wenn solch ein Wetter ist“, sagt die Sprecherin. Am Wochenende war das noch nicht notwendig. Auch wegen der vielen Feste in Dresden und dem Umland hielt sich der große Ansturm auf die Freibäder in Grenzen.

Schüler haben Projekte und Sport anstatt langem Hitzefrei

Noch eine Woche, dann ist es geschafft. Sachsens Schüler starten in die Sommerferien. Bis dahin müssen sie noch einmal stillsitzen. Zwar gibt es an vielen Einrichtungen Projekt- und Sporttage sowie Schulfeste. Einfach freimachen können die Schüler trotz Hitze nicht. Unerträglich wird es zum Start in diese Woche für die Schüler dennoch nicht, sagt Heidemarie Radecker, stellvertretende Leiterin der 128. Oberschule in Strehlen. Nur wenn eine über Tage anhaltende Hitze angekündigt ist, wird die Unterrichtszeit von 45 auf 30 Minuten verkürzt. Das war in diesem Jahr noch nicht notwendig. Sonst fällt an einzelnen heißen Tagen auch schon mal die letzte Stunde aus.

Tiere im Zoo bekommen zusätzlichen Schatten

Im Zoo sorgt die Hitze für wenig Aufregung. Die Ställe in den Gehegen sind früher als sonst geöffnet. Hier können sich die Tiere in den Schatten zurückziehen. Erfrischung mit dem Wasserschlauch gibt es nicht. Schließlich gibt es einen solchen Service in der Natur auch nicht. Nur bei den Elefanten steht die tägliche Dusche ohnehin auf dem Tagesplan. „Angenehm finden die Tiere die Hitze natürlich auch nicht“, sagt Kurator Matthias Hendel. Das sei aber nicht dramatisch. Viele Tiere, wie der Schneeleopard oder der kleine Panda, suchen sich einen schattigen Platz und fahren die Aktivität runter. Tiere aus Afrika, wie die verschiedenen Stelzvogelarten, sind große Hitze gewohnt.

Bahnfahrer freuen sich auf frisches Wasser an der Endhaltestelle

Doch nicht jeder kann die Hitze im Freibad genießen. Viele Dresdner gehen arbeiten, teils ungeschützt unter freiem Himmel. Auf den Baustellen in der ganzen Stadt trotzen Arbeiter der Wärme, so auch auf der Augustusbrücke. Die Bus- und Bahnfahrer der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) kämpfen ebenfalls gegen die Wärme. Zwar sind alle Fahrzeuge mit einer Klimaanlage ausgestattet, sagt DVB-Sprecherin Anja Ehrhardt. Die große Abkühlung bringt die aber nicht. Das weiß auch Henry Kiraly. Der 29-jährige Bahnfahrer hat am Montag Bereitschaft. Mit seiner Bahn wartet er an der Webergasse auf Einsätze. Die Sonne steht im Zenit. Steht die Bahn still, läuft auch die Klimaanlage nicht. „Aber selbst mit werden es bis zu 32 Grad im Führerhaus“, sagt er. Busfahrer haben es meist noch wärmer. Dort gibt es keine Kabine. Immer wenn sich die Türen öffnen, strömt heiße Luft ins Fahrzeug. Und von vorn brutzelt die Sonne durch die große Scheibe. „Das Sonnenrollo ist die halbe Miete“, sagt Henry Kiraly. Erfrischung wartet an allen Endpunkten. Dort gibt es an Getränkeautomaten frisches, kaltes Wasser kostenlos für die Fahrer.

Dresdens Gärtner schieben Sonderschichten im Gießen

Eine Sonderschicht haben 20 städtische Gärtner gemacht. Schon früh sind sie mit Sprühgeräten und Fahrzeugen mit Wassertanks unterwegs. So wie Landschaftsgärtnerin Sabine Jacobi, die am Vormittag an der Ecke Dr. Külz Ring/Wallstraße die Studentenblumen wässert. Normalerweise werden die 2 000 städtischen Bäume ein- bis zweimal pro Monat gegossen, bei großer Hitze kommen die Gießer einmal pro Woche. Dann kommen 100 Liter Wasser pro Baum zusammen.

Quelle: Sächsische Zeitung (www.sz-online.de)

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