Start Allgemeines Der Aufstieg des digitalen Versicherungsvertriebs: Trends und Entwicklungen

Der Aufstieg des digitalen Versicherungsvertriebs: Trends und Entwicklungen

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Eine aktuelle Sonderabfrage des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zeigt, dass der digitale Vertrieb von Versicherungen im vergangenen Jahr einen signifikanten Anstieg verzeichnet hat. Dennoch bleibt die persönliche Beratung für viele Kunden von großer Bedeutung. Die Ergebnisse stammen aus einer Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen des GDV, die etwa 80 Prozent der gesamten Beitragseinnahmen repräsentieren. Diese Zahlen beziehen sich speziell auf das Privatkundengeschäft.

Digitale Abschlüsse sind solche, die ohne menschliche Unterstützung oder Beratung zustande kommen, beispielsweise über Webseiten, Vergleichsportale oder Apps. Laut Jörg Asmussen, dem Hauptgeschäftsführer des GDV, wurden im Jahr 2023 bereits 19,1 Prozent aller Versicherungen digital abgeschlossen. Im Vergleich dazu lag dieser Anteil im Vorjahr bei 16,7 Prozent und 2021 sogar nur bei 15,3 Prozent. „Diese Entwicklung ist bemerkenswert und spiegelt den allgemeinen Trend zur Digitalisierung in unserem Alltag wider“, erklärt Asmussen.

Trotz des Anstiegs digitaler Abschlüsse bleibt die persönliche Beratung mit einem Anteil von rund 80 Prozent an den Neuabschlüssen nach wie vor entscheidend. Vermittler setzen zunehmend digitale Werkzeuge ein, insbesondere wenn es um existenzielle Risiken oder Vorsorgeprodukte wie Lebensversicherungen geht. In diesem Bereich stagniert der Anteil digitaler Abschlüsse seit Jahren bei etwa drei Prozent.

Im Gegensatz dazu zeigen Kfz-Versicherungen einen hohen Anteil an digitalen Abschlüssen: Rund ein Viertel (24,4 Prozent) dieser Verträge wird online abgeschlossen. Dieser Wert ist seit Jahren stabil und hat sich im Vergleich zu 2022 leicht erhöht (23,9 Prozent). Bei Sach- und Unfall-Haftpflichtversicherungen liegt der Anteil digitaler Abschlüsse im Jahr 2023 bei 15,5 Prozent – ein Anstieg um 2,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Bei Krankenversicherungen zeigt sich ein gemischtes Bild: Während private Krankenvollversicherungen meist persönliche Beratung erfordern, werden Krankenzusatz- und Auslandskrankenversicherungen häufig online abgeschlossen. Der Anteil digitaler Verträge in der gesamten Sparte Krankenversicherungen beträgt mittlerweile 29,4 Prozent – ein Zuwachs von 2,8 Prozentpunkten im Vergleich zu 2022. Allerdings macht der digitale Abschluss gemessen am Beitragsvolumen nur gut zehn Prozent aus.

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