Die Industriestaaten haben sich im Rahmen des neuen internationalen Klimafinanzierungsziels („New Collective Quantified Goal“, NCQG) verpflichtet, bis 2035 jährlich mindestens 300 Milliarden US-Dollar für Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungsländern bereitzustellen. Das geht aus einem Bericht der Forschungsorganisation World Resources Institute (WRI) hervor.
Langfristig soll das Finanzierungsvolumen auf 1,3 Billionen US-Dollar pro Jahr steigen – ein Betrag, der laut Expertinnen und Experten den tatsächlichen globalen Finanzbedarf widerspiegelt.
Das im Vorfeld der Weltklimakonferenz COP30 in Belém veröffentlichte Strategiepapier „Baku-to-Belém Roadmap“ beschreibt erstmals konkrete Schritte zur Umsetzung des Ziels. Ziel ist es, den Übergang von politischen Zusagen zur tatsächlichen Bereitstellung von Mitteln zu beschleunigen.
Klimafinanzierung in globalem Maßstab
Nach Berechnungen der High Level Expert Group on Climate Finance (IHLEG) müssen Entwicklungsländer ohne China bis 2030 jährlich rund 2,7 Billionen US-Dollar für Klima- und Naturschutzmaßnahmen investieren. Davon sollen 1,4 Billionen aus nationalen Quellen stammen, während 1,3 Billionen US-Dollar über internationale Finanzierung bereitgestellt werden müssten.
Ein wesentlicher Teil dieser Mittel soll laut der Roadmap von multilateralen Entwicklungsbanken (MDBs) kommen, die ihre jährliche Klimafinanzierung bis 2030 auf 120 Milliarden US-Dollar verdoppeln wollen. Ergänzend sollen private Investitionen und alternative Finanzierungsquellen – etwa internationale Abgaben oder Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds (IWF) – stärker genutzt werden.
„Die richtigen Mittel an die richtigen Orte“
Der Weltklimarat (IPCC) betont, dass die konsequente Umsetzung der neuen Finanzierungsziele eine entscheidende Voraussetzung für den globalen Klimafortschritt sei. Die WRI-Autorinnen Natalia Alayza und Gaia Larsen unterstreichen:
„Entscheidend wird sein, dass die richtigen Mittel bei den Ländern ankommen, die sie am dringendsten brauchen – und zwar zu fairen Konditionen.“
Mit dem neuen Finanzierungsrahmen NCQG soll die globale Klimagerechtigkeit gestärkt und der Finanzierungsstau der vergangenen Jahre überwunden werden – ein zentrales Thema der kommenden COP30 in Belém.




















