Start Allgemeines Keine Abstriche bei Qualität der Büroflächen – Anteil der Projektanmietungen gestiegen

Keine Abstriche bei Qualität der Büroflächen – Anteil der Projektanmietungen gestiegen

8
0

Nach einem Jahr Corona-Pandemie sind die deutschen Büromärkte von rückläufigen Vermietungsumsätzen und steigenden Leerständen gekennzeichnet. Ein ungewohntes Bild, denn die Nachfrage zeigte seit dem Jahr 2010 fast ungebremst nur nach oben und das Angebot war teilweise dramatisch knapp geworden. Der Immobiliendienstleister hat die aktuellen Projektanmietungsaktivitäten (zweites Quartal 2020 bis erstes Quartal 2021) in den Big 7 (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) analysiert und mit den jährlichen Entwicklungen in der Vor-Corona-Zeit (2017 bis 2019) verglichen.

Laut der Analyse zeigt sich für den gesamten Flächenumsatz (Anmietungen in Bestandsimmobilien- und Projekten) ein Rückgang um 35 Prozent: Durchschnittlich 4,1 Millionen Quadratmeter jährlich im Schnitt der Jahre 2017 bis 2019 versus 2,7 Millionen Quadratmeter in vom zweiten Quartal 2020 bis einschließlich ersten Quartal 2021. Gleichzeitig nahm das Volumen der Projektanmietungen um 27 Prozent ab, von durchschnittlich 1,2 Millionen Quadratmeter pro Jahr auf 849.000 Quadratmeter. „Das heißt im Umkehrschluss einerseits, dass Bestandsanmietungen einen überproportionalen Rückgang verzeichneten und andererseits, dass der Anteil der Projektanmietungen am gesamten Flächenumsatz leicht gestiegen ist, nämlich von 29 auf 32 Prozent in den vier Corona-Quartalen seit dem zweiten Quartal 2020 bis Ende März 2021“, so Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany.

Beim Blick auf die Top-5-Branchen, in beiden Zeiträumen jeweils mit rund zwei Drittel am Flächenumsatz aller 15 untersuchten Branchen in Projekten beteiligt, verbuchte die Industrie in den beiden genannten Zeiträumen mit 230.000 beziehungsweise 172.000 Quadratmeter nicht nur das höchste absolute Volumen bei Projektanmietungen. Mit 13 beziehungsweise zwölf Prozent am gesamten Flächenumsatzes (inklusive Bestandsanmietungen) zählte die Industrie jeweils auch zu den drei insgesamt nachfragestärksten Branchen.

Innerhalb der 15 Branchen lag der höchste Anteil von Projektanmietungen am jeweiligen gesamten Flächenumsatz in den Jahren 2017 bis 2019 bei 44 Prozent. Diese Größenordnung wurde zwischen 2017 und 2019 jährlich sowohl im Handel (mit 115.000 Quadratmetern), Industrie (230.000 Quadratmeter), Verlagswesen/Medien (105.000 Quadratmeter) sowie Neue Medien (31.000 Quadratmeter) erreicht. Letztere machten dann im Zeitraum zweites Quartal 2020 bis einschließlich erstes Quartal 2021 den höchsten Anteil allein aus: die 85 Prozent durch die Branche Neue Medien wurden vor allem durch die drei größten Abschlüsse, allesamt in Projektanmietungen (zusammen: 58.000 Quadratmeter), möglich.

Allerdings sind ihre gesamten Anmietungsvolumina mit um die 70.000 Quadratmeter gegenüber der prozentual stärksten Branche, den unternehmensnahen Dienstleistern, gering. Deren Anteil am Gesamtumsatz in den Big 7 liegt in den beiden untersuchten Zeiträumen bei 19 beziehungsweise 16 Prozent. Auf Projektanmietungen entfielen in Vor-Corona-Zeiten im jährlichen Mittel 213.000 Quadratmeter, während Corona waren es nur noch 94.000 Quadratmeter.

„Dass der Umsatz in Projekten nicht in demselben Ausmaß eingebrochen ist, wie in Bestandsflächen zeigt eindeutig, dass Nutzer auch während einer rezessiven Phase keine Abstriche bei der Qualität der Büroflächen machen möchten. Auch wenn der Leerstand insgesamt angestiegen ist, in den Big 7 aber mit 3,9 Prozent immer noch niedrig ist, gehen wir davon aus, dass mit der sich langsam erholenden Konjunktur und der mit zunehmenden Impferfolgen wieder einsetzenden Rückkehr in die Büros aufgeschobene Umzugspläne reaktiviert werden. Das Thema Projektanmietungen wird unserer Einschätzung nach weder quantitativ noch qualitativ an Bedeutung verlieren. Im Gegenteil: die neue Arbeitswelt in der Nach-Corona-Zeit wird eine erhöhte Investition in die Flächenqualität zur Folge haben und sich daher auch künftig auf Neubauten beziehungsweise sanierte Altbauflächen fokussieren.“ (DFPA/JF1)

Quelle: Pressemitteilung JLL

Jones Lang Lasalle Incorporated ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an.

www.jll.de