Start Allgemeines Windkraft in Bayern: Neue Dynamik durch rechtliche Erleichterungen

Windkraft in Bayern: Neue Dynamik durch rechtliche Erleichterungen

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Die bayerische Windenergie erlebt derzeit einen Wendepunkt. Rechtliche Neuerungen – darunter die Einstufung von Energieanlagen als „überragendes öffentliches Interesse“ – sorgen für beschleunigte Flächenprüfungen, klarere Genehmigungsprozesse und eine stärkere Einbindung von Waldstandorten. Für Kommunen, Bürger und Unternehmen ergeben sich dadurch neue Chancen.

„In Bayern setzt sich die Erkenntnis durch, dass Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit ohne Wind im Binnenland nicht erreichbar sind“, betont Thomas Hartauer, Vorstandsvorsitzender des Regensburger Projektentwicklers und Vermögensverwalters CAV Partners AG. Projekte seien inzwischen reifer, Verfahren transparenter und Risiken besser kalkulierbar.

Die Bayerischen Staatsforsten prüfen aktuell rund 180 potenzielle Standorte. Aus Entwicklersicht ließen sich jedoch noch zahlreiche weitere Flächen erschließen. Anpassungen innerhalb der Forstverwaltung, Mitspracherechte der Kommunen und ökologische Anforderungen bremsen den Prozess allerdings. Ein alleiniger Fokus auf Staatswälder reicht nicht – auch Privatwälder bieten gute Windverhältnisse und vergleichsweise geringe Eingriffe in die Natur. Beispiele aus Franken und dem Bayerischen Wald zeigen, dass Projekte dort sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich sinnvoll umgesetzt werden können.

Obwohl Bayern beim Ausbau der Windkraft von einem niedrigen Niveau startet, hat die neue Dynamik Signalwirkung – etwa für Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen, die ihre Potenziale im Bereich Waldflächen bisher kaum nutzen. Der starke Zubau bei Solarenergie verstärkt zusätzlich den Druck, Windkraft auszubauen. Geopolitische Spannungen und Diskussionen um Strompreiszonen verdeutlichen zudem, wie wichtig regionale Erzeugung im energieintensiven Süden ist.

Mit der höchsten Stromnachfrage Deutschlands ist Bayern für Investoren besonders attraktiv. Industrie und Mittelstand benötigen planbare Versorgung vor Ort, während topografische Vorteile vieler Höhenlagen solide Erträge ermöglichen. Verlässlichere Windgutachten und konservativere Prognosen erhöhen zusätzlich die Planungssicherheit.

Derzeit entstehen neue Projekte in der Oberpfalz, in Oberbayern und Oberfranken, die bis zur Baureife oder zur schlüsselfertigen Übergabe entwickelt werden sollen. Finanziert wird dies durch CAV Partners in Kooperation mit der Wind 18 GmbH. „Mit diesen Projekten wollen wir zeigen, dass Windkraft auch in Bayern verlässlich umsetzbar ist – im engen Dialog mit Investoren, Gemeinden und Bürgern“, so Hartauer.

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